Lebenslauf
Gemälde von Johann Friedrich Gerhard:
Der Flötenvirtuose Johann Joachim Quantz, um 1736, Öl auf Leinwand, 79 x 64 cm.
Tabellarische Übersicht in Anlehnung an Lebenslauf aus 950 Jahre Scheden von Ewald Schilling
und mit Hinweisen von Dr. Meike ten Brink sowie Horst E. Gerke:
30. Januar 1697 | Quantz wird in Oberscheden als Sohn des Hufschmieds Andreas Quantz geboren. |
6. Februar 1697 | Taufe in Oberscheden auf den Namen Hanß Jochim. |
19. Mai 1702 | Begräbnis der Mutter. |
8. Mai 1703 | Quantz’ Vater heiratet erneut. |
27. April 1707 | Begräbnis des Vaters. Im gleichen Jahr verstirbt aller Wahrscheinlichkeit nach auch die Stiefmutter. |
19. April 1708 | Konfirmation in Münden mit dem Namen Hanß Jochim. Er nannte sich später Johann Joachim. |
August 1708 | Übersiedlung nach Merseburg zu seinem Onkel, dem Stadtmusikus Justus Quantz. Dort mehr als 5 Jahre Musiklehre: Violine, Trompete, Oboe, Zink, Posaune, Waldhorn, Blockflöte, Fagott, deutsche Baßgeige, Violoncello, Viola da Gamba und zusätzlich Klavierspiel. |
Dezember 1713 | Abschluss der Lehre, Quantz wird losgesprochen, soll aber noch zwei Jahre als Geselle in Merseburg bleiben. |
1714 | Aushilfe als Stadtmusikus in Radeberg und Pirna, Rückkehr nach Merseburg. |
1716 | Quantz wird Mitglied der Dresdener Stadtkapelle. |
1717 | Reise nach Wien, Kontrapunktunterricht bei Jan Dismas Zelenka. |
ab März 1718 | Quantz wird als Oboist in die Polnischen Kapelle Augusts II. aufgenommen. |
1719 | Unterricht auf der Querflöte bei Pierre Gabriel Buffardin. Bekanntschaft mit Johann Georg Pisendel. |
1721 | Quantz wird in Oberscheden Taufpate seines Neffen. |
1723 | Reise nach Prag zur Opernaufführung anlässlich der Krönung Kaiser Karls VI. |
1724 | Studienreise nach Italien, in Rom Kontrapunkt- und Kompositionsunterricht bei Francesco Gasparini. |
1725 | Weiterreise nach Neapel, Treffen mit Alessandro Scarlatti und Johann Adolf Hasse, Rückkehr nach Rom. |
1726 | Weiterreise u.a. nach Florenz, Bologna, Venedig, Mailand, Turin und Paris. |
1727 | Ankunft in London, Treffen mit Georg Friedrich Händel. Rückreise über Holland nach Dresden. Berufung als Flötist in die Sächsische (Königliche) Kapelle. |
Januar 1728 | Quantz trifft in Dresden erstmals den preußischen Kronprinzen Friedrich (später: Friedrich der Große). |
Mai 1728 | Aufenthalt in Berlin; Übernahme des Querflötenunterrichts beim Kronprinzen – zweimal im Jahr. |
1737 | Eheschließung mit der Witwe Anna Schindler. |
1739 | Quantz beginnt, selbst Flöten zu bauen. |
1741 | Berufung als Kammermusikus nach Berlin mit einem ungewöhnlich hohen Gehalt; persönlicher Flötenlehrer Friedrichs II., Lieferung von Kompositionen und neuen Flöten für den König; Leiter der Kammermusik. |
September 1752 | Herausgabe einer bis heute verwendeten Flötenschule: „Versuch einer Anweisung, die Flöte traversière zu spielen.“ Übersetzung in mehrere europäische Sprachen. 2. und 3. Auflage 1780 und 1785. |
1755 | Quantz’ Autobiographie erscheint in Friedrich Wilhelm Marpurgs „Historisch-kritischen Beyträgen zur Aufnahme der Musik“. |
1762 | Quantz verfasst einen Lebenslauf für Padre Martinis „Storia della Musica“ |
12. Juli 1773 | Johann Joachim Quantz stirbt in seinem Haus in Potsdam. |
14. Juli 1773 | Beisetzung auf dem Friedhof vor dem Nauener Tor; künstlerisch wertvolles Grabdenkmal mit Inschrift auf Veranlassung des Königs. |