Vereinsgründung

Eine schwierige Geburt: Die Geschichte der Vereinsgründung

Generalmusikdirektor Christian Simonis, Chefdirigent des Göttinger Symphonie Orchesters, gab nach den ersten beiden Quantz-Konzerten in Scheden im Sommer 2002 die Anregung, am Geburtsort von Johann Joachim Quantz ein Museum einzurichten, das das Leben und Werk des wohl berühmtesten Musikers und Komponisten aus Südniedersachsen in gebührender Weise darstellt und würdigt. Schnell war man sich mit der Ev.-luth. Kirchengemeinde Scheden-Dankelshausen als bisheriger Veranstalterin der Quantz-Konzerte dahingehend einig geworden, das Museum in der St.-Markuskirche einzurichten, zumal es bereits vor Jahren Überlegungen gegeben hatte, den ungenutzten Vorraum der Empore in dieser Weise zu nutzen. Die Trägerschaft des Museums sollte dagegen in die Hände eines Vereins gelegt werden, der in vieler Hinsicht eine größere Unabhängigkeit besitzt.

So wurde am 10. Juni 2002 die Gründungsversammlung des Vereins durchgeführt, an der

Horst Metje (Pastor der Ev.-luth. Kirchengemeinde Scheden),
Marianne Beuermann (Ortsheimatpflegerin von Scheden),
Ingrid Rüngeling (Bürgermeisterin der Gemeinde Scheden),
Christian Simonis (Geschäftsführer des Vereins zur Förderung des Göttinger Symphonie Orchesters e.V.),
Theodor Beuermann (Vorsitzender des Heimatkunde- und Geschichtsvereins Scheden e.V.) sowie
Heidrun Stichtenoth, geb.Quantz, und
Helga Flöter teilnahmen.

Die Gründungsversammlung verabschiedete eine Satzung, wählte den Vorstand (1. Vorsitzender Horst Metje, 2. Vorsitzende Marianne Beuermann, Schriftführerin Ingrid Rüngeling, Beisitzer die übrigen vier Personen) und legte die Mitgliedsbeiträge fest. Der Verein nahm daraufhin seine Tätigkeit auf und führte am 23. September 2002 die erste Mitgliederversammlung durch.

Da die Eintragung ins Vereinsregister bis dahin noch nicht erfolgt war, konnte die satzungsgemäße Vorstandswahl zu diesem Zeitpunkt noch nicht durchgeführt werden. Dennoch befasste der Verein sich mit der Planung des Museums und vor allem der Sicherstellung der hierfür notwendigen Finanzierung. Insbesondere Herr Simonis leistete auf Grund seiner vielfältigen Verbindungen eine hervorragende Arbeit bei der Einwerbung öffentlicher Mittel bzw. der Gewinnung von Sponsoren. Ebenso konnte er Frau Andrea Rechenberg (Göttingen) vom Museumsverbund Südniedersachsen e.V. als fachlich kompetente Beraterin für die Konzeption und Gestaltung des Museums verpflichten. Frau Dr. Meike Kuhlmann, geb. ten Brink (Hamburg), übernahm die wissenschaftliche Recherche.

Aus formalen Gründen musste die Gründungsversammlung dann am 20. November 2002 wiederholt werden. Erneut wurde der Verein zur Eintragung ins Vereinsregister angemeldet. Da das Amtsgericht Hann.Münden in sehr enger Auslegung des Vereinsrechtes die Satzung in einem Punkt (§ 5 Abs. 1 Wahl des Vorstands) beanstandet hatte, musste auf der ersten offiziellen Mitgliederversammlung am 3. März 2003 eine entsprechende Satzungsänderung beschlossen und notariell beurkundet werden. Auf dieser Versammlung wurden dann auch Heidrun Stichtenoth zur Schatzmeisterin sowie Helga Flöter und Theodor Beuermann zu Kassenprüfern gewählt. Weitere Vorstandssitzungen fanden am 7. April, 26. Mai und 8. September statt.

Am 10. Juni hatte das Amtsgericht die Satzung genehmigt und die Eintragung ins Vereinsregister vorgenommen. Seitens des Finanzamtes erhielt der Verein am 11. Juli die Anerkennung der Gemeinnützigkeit.

Von 7 auf 21: Die Entwicklung der Mitgliederzahlen
Im Zusammenhang mit dem Quantz-Konzert am 16. März 2003, das auch vom Norddeutschen Rundfunk aufgezeichnet und im Programm NDR 1 Niedersachsen am 30. Mai ausgestrahlt wurde, betrieb der Verein intensive Mitgliederwerbung. Außer den sieben Gründungsmitgliedern gehören mittlerweile elf weitere Personen und drei Firmen dem Verein an. Gerne sähe der Verein noch eine größere Anzahl Mitglieder und heimischer Betriebe als dauerhafte Unterstützer. Diesbezügliche Werbung im Sommer 2003 führte aber nur zu geringem Erfolg. Doch was nicht ist, kann ja noch werden… Möglicherweise motivieren die ersten Maßnahmen bei der Verwirklichung des Museums ja zum Eintritt in den Verein.

Finanzierung gesichert: Rund 60.000,- € für Quantz-Museum
Lange haben die Bemühungen gedauert und Christian Simonis hat wohl manche „Klinke geputzt“, aber alle Ausdauer und die Haltung, angesichts anfänglicher Rückschläge nicht zu resignieren, haben sich am Ende gelohnt. Für das geplante Quantz-Museum in Scheden konnte eine sichere finanzielle Grundlage geschaffen werden.